"Da habt ihr euch was aufgehuckt" sagen viele. Stimmt! Aber warum auch nicht? Das Haus ist alt und groß und bietet viele Möglichkeiten für eine große Familie. Und wir können und wollen viel selbst machen. Dieser Blog dokumentiert den Umbau und die Sanierung unseres alten Bauernhauses in Mötzlich.

Montag, 17. April 2017

Mit Lehm ins Lot

15. April 2017. Die Wände im Obergeschoss sind schief. Sie haben eine Neigung mal nach oben oder nach unten. Jede Fachwerkwand ist ein bisschen verschoben - bis zu sieben Zentimeter Abweichung vom Lot.
Für die Innendämmung aus Holzfaserweichplatten brauchen wir einigermaßen glatte Untergründe. Lehm auf Lehm ist dafür das richtige. Warum nicht die Wände auch gleich ins Lot bringen? Nach etwas Tüftelei haben wir dafür einen Plan und inzwischen drei Tonnen von unserem alten Abbruch-Lehm wieder an die Wand gebracht.

Zur Vorbereitung den Lehm aus der Miete holen, mit dem Dachdeckerlift nach oben fahren und innen lagern.







Die Wand bereiten wir vor, indem wir auf die Holzbalken Streckmetall nageln. Das Gemisch aus Lehm, Sand, Steinen und 150 Jahre altem Stroh (!!) hält nicht auf Holz. Die Latten werden im Abstand von etwa einem Meter an die Wand geschraubt und mit Justierschrauben und Hölzern so befestigt, dass sie akkurat im Lot stehen.




Der Lehm wird in Bottichen eingesumpft und muss etwa einen Tag stehen, bis er verarbeitet werden kann. Als Handwerkzeug für das Werfen des Lehm-Stroh-Gemischs hat sich eine kurze gerade Gartenkralle sehr bewährt.






Die Latten bleiben in der Wand und dienen als Abziehhilfe. Mit einer zweiten Schicht aus feinerem Lehm und Sand, die wir zwei bis fünf Tage nach dem groben Bewurf aufbringen, wird eine gleichmäßige Wandebene hergestellt.




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